Glaswandgestaltung im Aufbahrungsraum der Privatklinik Hochrum

Ausgangspunkt meiner künstlerischen Reflexion war der wunderbare Text „Trauer und Tod“ aus dem Buch „Der Prophet“ von Khalil Gibran.

Die zentralen Motive seiner Dichtung und seines philosophischen Denkens kreisen um den Gedanken, dass das Leben, die Liebe und der Tod das Wesentliche für uns Menschen sein sollen. „…So ihr wahrhaftig den Geist des Todes erschauen wollet, öffnet weit euer Herz dem Leibe des Lebens. Denn Leben und Tod sind eins, so wie Fluss und Meer eins sind…Und was bedeutet das Stocken des Atems anders als dessen Befreiung aus den rastlosen Fluten, auf dass er sich erhebe und entfalte und Gott suche, unbeschwert?…“

Die innerhalb zweier Kreissegmente angelegte Komposition hat ihren Ursprung im unteren Bereich des Bodens zur Glaswand hin – dort liegen Steine unter einem Glasschlitz – als Zeichen für die Verwurzelung im Boden. Von dort erstreckt sie sich nach oben zum „sichtbaren“ Teil unseres Lebens, der jedoch nur Ausschnitt eines größeren Ganzen ist. An der Decke ist ein Schlitz mit einem Spiegelglas eingelassen. Dies gibt die Illusion des immer weiter nach oben Wachsens und soll eine Ahnung davon entstehen lassen, dass wir beständig werden und gleichzeitig vergehen und anderes aus uns wächst und weiter wächst, wenn wir schon längst wieder zeitlose Teile des größeren Ganzen geworden sind.

Die Komposition des Kunstwerks in der Privatklinik Hochrum bedient sich eines „Farbvokabulars“:

  • Braun und Grau stehen für Erde, Sterben und das Vergehen
  • Grün für Wachstum und Entfaltung
  • Blau steht für Wasser, Leben, Fluss, Himmel und die Weite
  • Rot für Wachstum, Kraft und Sattheit
  • Gelb und Weiß versinnbildlichen Licht, Sonne und die Lebensfreude

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