Künstlerisches Gesamtkonzept und Gestaltung der Kirche in Chiponde, Sambia

Gleich nach meiner Ankunft in Sambia wurde ich um eine künstlerische Gestaltung für eine neu errichtete Kirche in Chiponde, einem Dorf der Diözese Kanyanga, gebeten. Die Einweihung der Kirche war für nur einen Monat später angesetzt!
Mir war es wichtig, nicht „europäische“ Kunst zu „importieren“, sondern einen Dialog zwischen den Kulturen zu finden. In Gesprächen und im Literaturstudium über die traditionelle Kultur und Kunstäußerung fand ich zu inhaltlichen und formalen Lösungen. Daraus entwickelte ich ein Gesamtkonzept für die Gestaltung des Kirchenraums und der Fassade.
Die Wandmalereien entstanden unter Mitwirkung eines einheimischen Malers, zuweilen auch im Gegeneinander, und weiterer Helfer.

Schon von Weitem sichtbar empfängt den Kirchenbesucher ein auf der Fassade aufgemaltes Kreuz. Es ist in den traditionellen Mustern mit den reduzierten Farben des Regenbogens gestaltet – in Anspielung auf den tief in der Kultur verankerten Regenkult. Das von malawischen Künstlern geschnitzte Kruzifix mit einem afrikanischen Christus wird seitlich gesäumt von einem Bibelvers in der Lokalsprache Tumbuka. Von dort führt ein umlaufendes Motivband die Wände entlang Richtung Eingangstüren, die das Pfingstbild flankieren. Für dieses portraitierte ich Einheimische, um sie direkt in das Geschehen einzubinden. Ein Wandbild selbst und noch dazu in dieser Größe zu malen, war für mich eine der vielen neuen Herausforderungen. Das Miterleben des gewaltigen Einweihungsfests war jedoch ein toller Lohn für meine nicht immer leichte, aber letztlich sehr zufriedenstellende Aufgabe.

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